Gesundheit

Schläfst du schon?

Studierende sind häufig einer starken Belastung ausgesetzt. Stress, Leistungsdruck, Versagensängste und finanzielle Not sind nur einige wenige negative Begleiterscheinungen des Studiums. Stress hat mehrere ernstzunehmende Auswirkungen auf den Menschen. Eine davon ist Schlafmangel, bei dem es nicht selten zu gesundheitlichen Problemen kommen kann.

Mann liegt wach im Bett. Im Vordergrund ein Wecker.

Mann liegt wach im Bett, generiert von DALL-E 3; © OpenAI

Was ist Schlafmangel bzw. eine Schlafstörung (Insomnie)?

Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) gibt an, dass die optimale Schlafdauer für einen Erwachsenen zwischen sieben und neun Stunden Schlaf in der Nacht beträgt. Die genaue Schlafdauer ist von Person zu Person unterschiedlich, befindet sich aber in dieser Zeitspanne. Schlafmangel bedeutet dementsprechend weniger, als die angegebene Zeit in der Nacht zu schlafen. Bei häufig auftretendem Schlafmangel (mehrfach in der Woche oder über einen längeren Zeitraum auftretendem Schlafmangel) spricht man von einer Schlafstörung. Der WDR führt an, dass bei einer Schlafstörung die Schlafdauer unter 42 Stunden in der Woche fällt. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Kochinstituts aus dem Jahr 2022 untersuchte, wie häufig Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter Schlafschwierigkeiten leiden würden und welchen Einfluss soziodemografische Merkmale, wie Alter oder Geschlecht, auf die Schlafschwierigkeiten haben. Von den Befragten im Alter zwischen 18 und 31 Jahren gaben 19,6 Prozent an, unter Schlafmangel zu leiden. Dabei leiden Frauen und Mädchen stärker an Schlafmangel. 


Was können Ursachen für Schlafmangel bzw. eine Schlafstörung sein?

Die Ursachen für schlechten Schlaf können, laut der AOK, Streit und Stress, Alkohol, sowie Nikotin und Koffein sein. Immer häufig ist auch das Smartphone für Schlafprobleme verantwortlich. In einer Studie, die in der amerikanischen Fachzeitschrift PLOS veröffentlicht wurde, berichten amerikanische Forscher, dass die Nutzung des Smartphones kurz vor dem Zubettgehen zu einer schlechteren Schlafqualität führt. Zusätzlich können auch Lärm, Licht und ein veränderter Schlafrhythmus, wie zum Beispiel durch Schichtarbeit und wechselnden Arbeitszeiten, Faktoren für einen schlechten Schlaf sein, betont der NDR. Belastende Lebensereignisse und Hormonstörungen sind weitere mögliche Ursachen. Zu den Ursachen von Schlafstörungen können unter anderem körperlichen Auswirkungen wie Depressionen, Asthma und Diabetes zählen. Die Bundesärztekammer führt an, dass auch Medikamente, wie zum Beispiel bestimmte Antibiotika oder Blutdruckmittel mögliche Ursachen sind. Auch erbliche Veranlagung können zu Schlafmangel bzw. Schlafstörungen führen.


Was sind kurzfristige und langfristige Auswirkungen?

Die Folgen von einer schlaflosen Nacht sind schnell zu spüren. Ein geschwächtes Immunsystem, Konzentrationsschwierigkeiten, nachlassende Aufmerksamkeit, körperliche Beeinträchtigungen, Hungerattacken, Stress und Frustration sind laut dem ZDF einige früheintretende Symptome von Schlafmangel. 
Hält der Schlafmangel länger an, können ernste gesundheitliche Folgen entstehen, die schwerwiegende Krankheiten auslösen können. Dazu zählen beispielsweise Herzrhythmusstörungen. Zusätzlich steigt das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck, sowie für Alzheimer und Demenz. Außerdem besteht eine höhere Gefahr für Krebserkrankungen und Betroffene nehmen häufig an Gewicht zu. Nach Erkenntnissen der AOK können Schlafstörungen zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen oder diese begünstigen. Bei andauernden Schlafproblemen sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden.


Welche Tipps können helfen?

Gegen Schlafmangel gibt es einige Tipps, die Betroffene für einen besseren Schlaf ausprobieren sollten. Zum einen ist es wichtig, einen geregelten Schlafrhythmus zu haben. Das bedeutet jeden Abend zur selbe Zeit ins Bett zu gehen und morgens um dieselbe Zeit aufzustehen, schreibt der NDR. Zudem sollte das Schlafzimmer abends richtig abgedunkelt werden, durch beispielsweise Rollläden oder Vorhänge. Durch regelmäßigen Sport kann das Einschlafen erleichtert werden. Zusätzlich sollte auf Koffein, Alkohol und Nikotin am Abend verzichtet werden. Die Apotheken Umschau rät von Druck beim Einschlafen ab und empfiehlt währenddessen nicht auf die Uhr zu schauen und sich zu entspannen. 

Betroffene können sich unter der folgenden Nummer Hilfe suchen: 
Info-Telefon Depression: 0800 / 33 44 533