Gesellschaft

Merry Crisis - Warum Weihnachten nicht mehr das ist, was es mal war

An Weihnachten noch einmal zum Kind werden, das wünsche ich mir!

Weihnachtsmarkt bei Schnee

Weihnachtsmarkt in Estland

Als Kind konnte man es kaum erwarten, bis endlich wieder Weihnachten war. Man ist die Nacht vor dem 24sten Dezember vor Aufregung zu spät eingeschlafen, weil man es gar nicht erwarten konnte, die ganze Familie zu sehen und die Geschenke auszupacken. Der mit Kugeln und Lichterketten gemeinsam geschmückte Tannenbaum und der weiße Schnee, wenn es geschneit und nicht 20 Grad hatte, verwandelte das Wohnzimmer in einen gemütlichen und verzauberten Raum. Wenn dann mittags die Familie eintrudelte und man gemeinsam aß, bis man das Gefühl hatte zu platzen, war das Weihnachtsfest fast komplett. Aber nur fast, denn davor gab es noch Geschenke. Während die Erwachsenen sich zum ersten Mal entspannt zurücklehnen konnten, platzen die Kinder nicht nur vom vielen Essen, sondern noch viel mehr vor Aufregung. Jeder bekam von jedem ein Geschenk überreicht und konnte es kaum erwarten, es auszupacken. Strahlende Gesichter, gelungenes Weihnachten. Einfach perfekt.Irgendwie hatte Weihnachten als Kind etwas Friedliches und Magisches an sich. Alles leuchtete und strahlte.

Jetzt ist man erwachsen und Weihnachten bedeutet nur Stress. Da ist nichts mehr mit Ausschlafen, verzaubert sein vom Schnee und den Tannenbaum anschmachten. Wenn man Pech hat, muss man auch noch am Heiligen Abend bis 14 Uhr arbeiten.Jetzt ist man selbst die Person, die sich um die Geschenke und um alles drumherum kümmern muss: Gastgeber für die Familienfeste spielen, in der Küche herumwuseln und schauen, dass es jedem gut geht. Und zu guter Letzt, dass jeder ein Geschenk bekommt, über das er sich freut und das denjenigen glücklich macht. Die sorglose Zeit ist rum.

Nichtsdestotrotz bleibt Weihnachten Weihnachten. Vielleicht kann man nicht mehr die gleiche kindliche Vorfreude aufbringen und sieht durchaus mehr Probleme, die man als Kind nicht wahrgenommen hat. Jedoch wäre es sehr traurig, wenn die Tradition und der Weihnachtszauber ganz verloren gehen würden: Freude und Liebe zu verbreiten. Drei Tage mit seinen Liebsten zu verbringen und sich darüber zu freuen, dass man ihnen etwas Gutes tun kann. Allerdings sollte man darauf achten, dass man sich selbst auch etwas Gutes tut, wie zum Beispiel, sich nicht von dem ganzen Tumult und Stress in der Vorweihnachtszeit anstecken zu lassen. Vielleicht wäre es das beste Weihnachten, wenn mal nicht alles perfekt ablaufen würde. Wäre es nicht schöner, wenn man versucht das gestresste Gefühl, durch eine fröhlichere und friedlichere Stimmung zu ersetzten? In dem man auf sich und aufeinander Acht gibt und die Werte vermittelt, die Weihnachten so besonders machen.

Dass Weihnachten nicht mehr so sorgenfrei ablaufen wird, wie als Kind, ist traurig, aber leider wahr. Dennoch kann man versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen, indem man Aufgaben innerhalb der Familie verteilt und früh mit der Planung beginnt. Vielleicht könnte man so, schöne und friedliche Weihnachten erreichen.

Somit wünsch ich euch, eine (hoffentlich) fröhliche, selige und gnadenbringende Weihnachtszeit.