Campusleben

Die "Schütte" – eine besondere Kneipe stellt sich vor

"Letztlich steht die Tür aber für alle offen", sagt "Schütte"-Vorstandsmitglied Daniel Meder. Doch was genau ist das Besondere an der Studentenkneipe "Schütte"?

Auf dem Foto ist die Studentenkneipe Schütte mit geöffneter Tür zu sehen

(c) Mareike Urban

Wer in den Abendstunden die S4 am Favoritepark verlässt und ins Studentendorf Ludwigsburg geht, entdeckt sehr bald ein achteckiges Gebäude, das so gar nicht in die Umgebung von drei- bis vier-stöckigen Wohnhäusern passt. Neugierig geworden, öffnet man die Tür unter dem schwarzen Schild mit der Aufschrift „Schütte“ und befindet sich mitten im studentischen Kneipenleben. Hinter dem Tresen steht Daniel Meder, einer der Vorstandsmitglieder der „Schütte“. In diesem Interview wird hinter die Kulissen der Studentenkneipe geschaut. 


Hallo Daniel. Was genau ist eigentlich die „Schütte“? 

Die „Schütte“ ist eine Studentenkneipe. Sie ist ein Teil des „Vereins zur Förderung des Lebens im Studentendorf Ludwigsburg“. Dieser ist entstanden, da sich Studenten nach einer Kneipe gesehnt haben, in der sie sich wohler als in anderen, normalen Kneipen fühlen können. Ein paar Studierende haben dann diesen Verein gegründet. Es ist quasi eine normale Kneipe, aber Non-Profit, das heißt, wir versuchen so wenig Gewinn wie möglich zu machen. 


Seit wann existiert die „Schütte“? 

Es gab vor vielen Jahren ein ähnliches Konzept, aber mit einem Pächter, das irgendwann zugrunde ging. 2014 und 2015 waren die Gründungsjahre unseres Vereins und bei den ersten Treffen wurden Konzepte erarbeitet, nach Geldern geschaut, Verbindungen zu Brauereien und Lieferanten gesucht. Das brauchte erstmal eine Zeit und 2015 waren dann die ersten Gäste in der „Schütte“. 


Und der gesamte Kneipenbetrieb beruht auf ehrenamtlicher Basis? Wie kann das funktionieren?

Relativ simpel. Es funktioniert wie jeder andere Verein, nur, dass wir keine Mitgliedsbeiträge brauchen. Man ist einfach Teil des Vereins und hilft ehrenamtlich mit Arbeitseinsätzen. Zu acht bilden ich und sieben weitere Personen einen Vorstand mit Vorstandsvorsitzendem. Wie ein normaler Fußballverein, wie man es sonst auch kennt. Klar steht bei uns was anderes im Vordergrund als eine Sportart, aber das Prinzip ist das Gleiche. 


Wie sieht euer Publikum aus? 

Das Publikum orientiert sich sehr stark an unserer Leitidee. Wir wollen letztlich einen Ort schaffen für Studenten, die sich treffen und für wenig Geld eine gute Zeit verbringen können. So ordnet sich das Publikum auch ein. Wir haben zum Großteil Studenten, vor allem aus dem Studentendorf Ludwigsburg. Es kommt auch mal vor, dass Leute aus Stuttgart vorbeikommen, weil sie gehört haben, hier gibt es eine Kneipe. Auch ehemalige Studenten, die zum Beispiel jetzt gerade im Referendariat sind und schon arbeiten, kommen gerne her. Manchmal werden auch Einheimische aus Eglosheim aufmerksam auf die „Schütte“ und kommen vorbei. Der Kern ist aber schon studentisch. Letztlich steht die Tür aber für alle offen. 


Habt ihr Probleme Mitarbeiter zu finden? Wie kann man Mitglied im Verein werden? 

Wir haben eine E-Mail-Adresse, bei der man sich bewirbt. Dann lernt man sich während eines entspannten Gesprächs kurz kennen und dann ist es meistens auch schon so weit, dass man sagt, das würde passen. Wir haben eigentlich nie Probleme Leute zu finden. Es ist trotzdem natürlich immer schön, wenn man Aufmerksamkeit erregt und gesagt bekommt, es wäre cool bei euch zu arbeiten. Grundsätzlich ist es eher die Schwierigkeit, die Leute immer wieder am Ball zu halten, weil es eben ein Verein ist, in den man sich reininvestieren muss. Wir sind ein relativ großes Team, da gibt es manche, die weniger arbeiten, manche, die mehr arbeiten. Das ist letztlich auch ganz normal für einen Verein. Wichtig ist, dass das Produkt am Ende passt, das Ergebnis und die Abläufe. Solange das läuft, haben wir kein Problem mit neuen Leuten. Aber es gibt eine kleine Warteschlange, das kann man schon sagen. Es sind fast immer drei, vier Leute pro Semester, die geschrieben haben und Lust haben. Dann schaut man, wann Leute ins Referendariat gehen, wann Leute austreten müssen oder keine Lust mehr haben. Und dann gibt es ab und zu eben so kleine Bewerbungsverfahren. 


Welche Veranstaltungen plant ihr im kommenden Semester? 

Das aktuellste Event ist das Semester-Opening am 18. Oktober. Gerade sind wir dabei, dass wir unterschiedlichste Sachen anbieten, wie zum Beispiel ein Pub Quiz. Oder wir sind auch mit Bands im Austausch, so dass wir Livemusik anbieten können. Unseren Adventskalender werden wir wahrscheinlich wieder im Dezember machen. Dann geht jeden Tag ein kleines Türchen auf und man bekommt was geschenkt. Eine Mottoparty steht auch noch in den Sternen, zum Beispiel an Halloween oder Nikolaus. Inwiefern etwas stattfindet, entsteht meistens erst im Verlauf des Semesters. Wenn etwas feststeht, dann teilen wir das über Instagram. Oder auch durch Mundpropaganda: wir erzählen, was abgeht. 


Welche persönliche Bedeutung hat die „Schütte“ für dich? 

Das Persönliche ist schon schwer runterzubrechen, weil sie für mich sehr viel Bedeutung hat, sowohl positiv als auch mal negativ. Aber die zentralste Bedeutung ist, dass man im Rahmen der „Schütte“ unglaublich leicht unter Leute kommt und neue Leute kennenlernen kann, egal ob im Team oder als Gast. Es ist einfach Fakt, dass immer etwas los ist und alle Leute locker genug sind, um mit dir ins Gespräch zu kommen, das finde ich genial. Ich habe zum Beispiel bei Corona angefangen zu studieren. Ich habe mich sehr bemüht Kontakte zu knüpfen und es hat auch zum Großteil geklappt. Aber das war nochmal ein ganz anderes Level, als man dann in dieses Team kam und die „Schütte“ so langsam nach Corona wieder aufgemacht hat, dass da wieder was los war. Es ist für mich einfach schön zu wissen, dass es so einen Punkt gibt in Ludwigsburg, wo oft was los ist. 


Kannst du abschließend noch ein paar Informationen für alle geben, die jetzt neugierig geworden sind? Wo kann man weitere Informationen über euch und die Veranstaltungen finden?

Über unseren Instagram Account informieren wir immer über unsere Öffnungszeiten. Wir hängen aber auch Flyer an der PH aus. Wie ich schon gesagt habe, es kommt gar nicht so sehr auf diese großen Events an. Wichtig ist uns einfach der Alltag, dass man weiß, es gibt dieses Angebot für Studenten und wenn einer es annimmt, dann hat er schon mehr erlebt als an einem normalen Abend. 


Daniel, ich danke dir für dieses Gespräch und wünsche dir, deinem Verein und dem ganzen „Schütte“-Team ein Semester mit vielen weiteren spannenden Begegnungen.

Das Gespräch führte Mareike Urban 


Standort „Schütte“: Pestalozziweg 2, 71634 Ludwigsburg 
Instagram: @dieschuette