Campusleben

Von Wortjongleuren zu Redakteuren

Wieso journalistisches Schreiben in Seminaren an Hochschulen thematisiert werden soll

Laptop mit geöffneter Webseite ImPHuLs im Seminar

Webseite von ImPHuLs

Durch einen schnellen Wandel im Bereich der Medien und der ständigen Informationsflut, sind auch Studierende gezwungen, zwischen seriösen Nachrichten und Fake-News zu unterscheiden.

In Hochschulen wird oft großen Wert daraufgelegt, dass Studierende lernen, klar, prägnant und informativ zu schreiben. Bei dem Seminar für journalistisches Schreiben wird ein klarer Fokus auf die Kunst der klaren und prägnanten Kommunikation gelegt. Das Fach vermittelt nicht nur das Handwerk des Schreibens, sondern auch die Fähigkeit zur Analyse und Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte für unterschiedliche journalistische Formate.

Das Seminar „Lesen, Analysieren und Schreiben von journalistischen Texten“ unter der Leitung von Anne Nörthemann an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, bietet Studierenden seit dem Wintersemester 2009/2010 eine umfassende Einführung in die Welt des Journalismus. Das Kompaktseminar, das einmal pro Semester angeboten wird, setzt den Fokus auf praktische Übungen und redaktionelle Arbeit im Rahmen des Online-Magazins „ImPHuLs“.

Die Teilnehmenden erhalten zunächst einen detaillierten Überblick über die vielfältige Zeitungslandschaft in Deutschland. Das Seminar reflektiert den Umgang mit der Tagespresse und erläutert die grundlegenden Funktionen des Journalismus. Die Studierenden vertiefen ihr Verständnis für die Frage, worüber und wie die Presse schreibt, und gewinnen Einblicke in die Arbeitsweisen von Journalisten. Zudem werden die gängigsten journalistischen Textformen behandelt, von Nachrichten über Interviews bis zu Kommentaren.

Nach der theoretischen Grundlage des Seminars, die anhand von Gruppenarbeiten und Medienbeispielen erarbeitet wird, schließen sich praktische Übungen an. Die Studierenden bilden eine Redaktion, die gemeinsam die nächste Ausgabe von „ImPHuLs“ plant. Dabei übernehmen die Teilnehmenden die unterschiedlichen Rollen und Aufgaben einer Redaktion in den Bereichen Magazinkonzept, Lektorat, Ressortleitung, Fotografie, Öffentlichkeitsarbeit und Archivierung.

Die Redaktionsarbeit ermöglicht nicht nur die Anwendung theoretischer Konzepte, sondern förderte auch kollaboratives Arbeiten und den Austausch von kreativen Ideen. Das Online Magazin „ImPHuLs“ wird von Studierenden redaktionell gestaltet, widmet sich in verschiedenen Rubriken und journalistischen Artikeln dem Leben an der Hochschule und den Interessen der Studierenden. Die Teilnehmer*innen verfassen eigene journalistische Texte, die anschließend im Online-Magazin „ImPHuLs“ veröffentlicht werden.

Die Praxis beginnt mit der Auswahl der Themen für die nächste Ausgabe, die im Magazinkonzept festgehalten werden, gefolgt von der Organisation wer welchen Artikel schreibt und der eigentlichen Erstellung der Artikel. Nach Abschluss dieser Schritte erfolgt die Präsentation der Texte, einschließlich der Formulierung von Überschriften und der Erstellung von Fotos und Grafiken. Im Anschluss werden die Artikel an die Studierenden des Lektorates weitergegeben, welche die Artikel auf Rechtschreibung und journalistische Korrektheit prüfen. Die Resortleitung teilt die Artikel in „Rund ums Studium“, „Kultur“ und „Gesellschaft“ auf und schaut, dass die Artikel gleichmäßig verteilt sind. Die Studierenden der Öffentlichkeitsarbeit überlegen sich, wie sie das Online Magazin bekannter machen können. Die Gruppe der Archivierung ist für die Speicherung von den Artikeln zuständig, damit diese nach der Veröffentlichung der folgenden Ausgabe nicht verloren gehen.

Die finalen Texte werden mit Hilfe eines Content Management Programms - einer Software zur gemeinschaftlichen Erstellung, Bearbeitung, Organisation, Darstellung und Auslieferung digitaler Inhalte zur Verwendung auf Webseiten und anderen Medienformen auf die Internetseite von „ImPHuLs“ gestellt.

Laut der Leiterin Anne Nörthemann passen sich die Seminarinhalte immer auch an die aktuellen Veränderungen in der Medienwelt an. So hat die Bedeutung der "klassischen Medien", wie zum Beispiel der Printmedien, besonders für die junge Zielgruppe in den letzten Jahren immer weiter abgenommen. Dies wird zum einen inhaltlich in ihrem Seminar und zum anderen im "ImPHuLs" reflektiert, das 2009 als Online-Magazin noch etwas ganz Besonderes war, heute jedoch vergleichsweise das neue Normal darstellt. Die Seminare werden ganz unterschiedlich besucht, so schwankt die Teilnehmerzahl zwischen unter zehn bis fast 40 Studierende.

Insgesamt bietet das Seminar einen praxisnahen Einblick in den Journalismus und ermöglicht den Studierenden, ihre erworbenen Fähigkeiten direkt in der redaktionellen Arbeit für „ImPHuLs“ umzusetzen.

Alle genannten Informationen sind aus dem Artikel „ImPHuLs – das Magazin von Studierenden für Studierende“ in der Ausgabe 16/2013 in Medien-Pädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg zu finden. Wer sich ein Bild von dem Online-Magazin machen möchte, findet weitere Informationen auf: https://www.imphuls.de/start

Anne Nörthemann

Sie absolvierte von 2001 bis 2006 ein Studium der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Psychologie an der Universität Paderborn. Seit 2008 ist Sie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg tätig und dort in der Hochschulkommunikation u.a. für die Pressearbeit verantwortlich. Im Fach Deutsch bietet sie Seminare im Bereich Journalistisches Arbeiten an, in denen das studentische Online-Magazin „ImPHuLs“ erarbeitet wird.