Campusleben

Was mache ich eigentlich hier? Minderheiten an der PH

Was mache ich eigentlich hier? Kurz vor dem neuen Lebensabschnitt, dem Start ins Studium stelle ich mir diese Frage mindestens dreimal täglich. Meine Gedanken drehen sich durch meinen Kopf und versuchen alle ans Licht zu kommen.

Person von Hinten im dunkel, leuchten von der rechten Ecke. Wolken im Himmel.

Foto von Kira Rochus

Was mache ich eigentlich hier? Kurz vor dem neuen Lebensabschnitt, dem Start ins Studium stelle ich mir diese Frage mindestens dreimal täglich. Meine Gedanken drehen sich durch meinen Kopf und versuchen alle ans Licht zu kommen. „Was mache ich hier eigentlich als queere Person?“. Die Angst ausgeschlossen und diskriminiert zu werden, ist in dieser Frage inkludiert. Sich darüber Gedanken zu machen, ist eigentlich unnötig. Am liebsten würde ich die Zukunftsversion von mir selbst befragen, wie der erste Tag oder sogar das erste Semester gelaufen ist.

Was mache ich eigentlich hier? – Eine Frage, welche ich mir vor dem Studium regelmäßig gestellt habe und auch nun, nach dem dritten Semester noch regelmäßig stelle. Jetzt hat sie aber einen leicht positiven Aspekt. Am Anfang war diese Frage noch von Angst, Unwissenheit und Respekt geprägt. Respekt vor dem Unbekannten.

Heute lache ich mit meinen Kommiliton:innen darüber. Das Unbekannte gibt es nicht mehr, oder es erscheint nicht mehr so schlimm wie noch vor dem Beginn. Die Angst als queere Person diesen doch nicht mehr so neuen Lebensabschnitt zu beginnen, hat sich nun in Luft aufgelöst. Warum? Die Realisation darüber, dass ich nicht die einzige queere Person an der Hochschule sein kann, traf schnell ein. Nicht nur dadurch, dass ich viele offene queere Personen in meinem eigenen Studiengang habe, sondern auch durch die Möglichkeit offene Treffen von Initiativen der Hochschule zu besuchen. Das ist ein sehr langer Satz. Ich würde ihn aufteilen: Um ehrlich zu sein, habe ich noch keines dieser Treffen besucht. Mich persönlich beruhigt es schon sehr zu wissen, dass die Nachfrage so hoch ist, dass das Angebot zu Stande kommt. Queere Personen sind zwar eine Minderheit, man findet sie dennoch überall und es gibt immer Initiativen, welche sich für mehr Toleranz einsetzen.

Was mache ich eigentlich hier? – Eine Frage, welche mich in verschiedensten Lebenssituationen noch begleiten wird.

 

Falls du selbst von Diskriminierung betroffen bist, wende dich bitte an vertrauenswürdige Dozent:innen und spreche mit Personen darüber. Du kannst auch zum Antidiskriminierungsbeauftragten der PH gehen Prof. Dr. Stafan Jeuk.

 

Falls du dich allein fühlst, gibt es wöchentliche Treffen der Queerfems, bei welchen jeder willkommen ist. Wann diese stattfinden, wird auf der Instagram Seite @queerfem_phl bekannt gegeben.